16.8.2009
Im P&F-Bereich wird bekanntlich der von Cohen entwickelte und von Blumenthal und Dorsey verfeinerte Bullish-Percent-Index (BPI) als Hauptindikator angesehen.
Darüberhinaus setzen P&F-Analysten meist noch zusätzliche Indikatoren ein; Dorsey beispielsweise bedient sich nahezu des kompletten Arsenals von Indikatoren, die Cohen in seinem Basiswerk anführt.
Ich beschränke mich - weniger ist mehr - neben dem BPI auf den Over50.
Nachdem ich nun von tradesignalonline.com das Copyright für die Verwendung ihrer Charts bekommen habe (herzlichen Dank, noch einmal), stelle ich hier dennoch einen dritten Indikatorenansatz vor.
Wo also liegt der Mehrwert, der die Aufnahme eines weiteren Indikators in den `Werkzeugkasten` (wie es ein Traderkollege zu formulieren pflegt) rechtfertigt?
Schauen wir uns den Chart an:
Chart erstellt mit tradesignal
Zunächst: Den Chart kann jeder (kostenlos) bei tradesignalonline.com nachbauen; die Einstellungen sind im Chart erkennbar; Chartart ist Renko.
Schon auf den ersten Blick ist erkennbar, dass eine enge und gute Korrelation zwischen dem Schnittpunkt des im unteren Teil abgebildeten Indikators mit seiner roten Mittellinie und der folgenden Bewegung des Dax besteht.
Eine ähnliche und gute Korrelation besteht zwischen den Signalen dieses Indikators und den Signalen des BPI; mitunter ist der hier vorgestellte Indi sogar ein wenig schneller.
Aber: Der BPI sagt uns nichts über den grundsätzlichen Trend des Marktes aus.
Im oben abgebildeten Chart hingegen ist der Trend ebenfalls erkennbar:
Das Kreuzen des blauen gleitenden Durchschnitts mit dem schwarzen signalisiert diesen Trend entsprechend.
Die Kursbewegung des Dax unter oder über die rote Linie zeigt dann die entsprechenden Konsolidierungsphasen innerhalb des vorherrschenden Trends an.
Und das alles vorteilhafterweise ohne Interpretationsspielraum.
Entweder - Oder.
Capice?
Als Beispiel für die Anwendung mal eine aktuelle Analyse:
-- Der BPI steht in einer X-Säule mit einem Wert von 80; also weit im roten Gefahrenbereich
-- Der Over50 ebenso weit im roten Bereich
-- Der neue zusätzliche Ansatz, ich nenne ihn fortan DSS, ebenfalls im positiven Terrain (mit einem Dax über dem roten Durchschnitt).
Also: Derzeit alles weiter Long. Keine oder nur selektive Neuengagements (wg. BPI und Over50).
Und jetzt gehen wir den entscheidenden Schritt weiter - was machen wir, wenn der DSS demnächst seine Mittellinie nach unten schneidet, der Dax unter die rote Linie fällt und der BPI in eine O-Säule dreht?
Ich denke, hier haben wir den Mehrwert, denn:
DAS verrät uns der BPI nicht:
=> Solange der kürzerfristige blaue Durchschnitt über dem längerfristigen schwarzen liegt, können wir nur eine Korrektur erwarten.
Die kann man dann Traden, aber nur mit kurzfristigem Ansatz (reduzierte Kästchengrösse) und begrenzten Zielen und geringerem Kapitaleinsatz in schwachen Werten, oder aber man wartet auf das nächste Signal zur Wiederaufnahme des vorherrschenden Trends.
War ein bisschen viel heute - ich hoffe es ist verständlich.
Grüsse, Peter
PS: Zur Erinnerung: Da der Superindikator nicht existiert und wir es somit lediglich mit Wahrscheinlichkeiten zu tun haben gilt weiterhin:
Vernünftiges Risk- und Moneymanagement!